Eigentlich wäre ich heute Abend gar nicht zu Hause gewesen.
Weil ich heute Abend nicht zu Hause gewesen wäre, hatte der Teenager das Schätzi und zwei Freundinnen zum Nachtessen geladen.
Weil ich nicht hier gewesen wäre, hatte er selber kochen wollen.
Weil ich doch hier war, war ich auch zum Essen eingeladen.
Weil der Teenager dann doch irgendwie Stress hatte, macht er den Kuchen und ich kochte (ich durfte aber trotzdem zum Essen bleiben).
Auf die beiden Freundinnen war ich gespannt, hatten sie doch früher, in Kindertagen, öfters bei uns genächtigt. Während die Veränderung beim Teenager – für mich – fast unbemerkt vor sich gegangen war, staunte ich nicht schlecht, als die ehemaligen Spielkameradinnen meines Kindes zur Tür hereinkamen. Gross waren sie geworden. Und schön. Und zum Glück aber auch gescheit, so dass sie sich nicht allzu viel drauf einbilden, sondern sich Gedanken machen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, an dessen Anfang sie praktisch noch stehen.
Jetzt sind sie wieder losgezogen, alle vier, denn das Nachtleben ruft. Und ich bin allein hier, obwohl ich eigentlich gar nicht hier wäre und bin aber nicht traurig deswegen. Vielleicht, so sage ich mir, habe ich diese Vollbremse gebraucht, um zur Ruhe zu kommen Und während ich die Wäsche zusammenlege, die ich heute, wie jeden Freitag, in der Waschküche des Mietshauses gewaschen habe und Musik höre und über die jungen Leute nachsinniere und zum Fenster hinaussehe, auf die Lichter „meiner“ Stadt, passiert mir wieder einmal das, was manchmal, in den schrägsten Momenten und völlig unerwartet passieren kann:
Ich bin glücklich.
Und dankbar.
Was für ein wunderbarer Beitrag, und ich verstehe dich so gut! Es gibt sicher verschiedene Wege, um Glück zu finden, aber wenn man sich auf ein Kind einlässt (oder wie in meinem Fall gar auf mehrere), hat man schon die besten Voraussetzungen geschaffen. 🙂
Ich weiss nicht, ob es DARAN lag, aber ich staune immer wieder darüber, wie das Glück manchmal völlig unvorhergesehen zur Tür herein kommt.