Ein Wort zu den Kommentaren


Gestern Abend ist eine Beschwerde bei mir eingegangen.
In einem Kommentar, der auf Freischaltung wartete, fragte ein Herr namens Werner Stangl vorwurfsvoll: „Wozu hast du ein Kommentarfeld bei deinen posts, wenn du ohnehin die Kommentare löschst?“ Der Ärger des Mannes ist verständlich, hat er sich doch vor einigen Tagen die Mühe gemacht, und meinen Beitrag „Frühlingsahnung“ kommentiert, indem er mit meinen Worten ein bisschen herumspielte und sie dergestalt verfremdete. Nun kann ich dem mir nicht näher bekannten Herrn Stangl, der übrigens über einen Literatur-Blog verfügt, eine sprachliche Gewandtheit und Originalität zwar nicht absprechen, aber dennoch befremdete mich sein Text, weil er mir, mit Verlaub, eindeutig zweideutig erschien.
Herr Stangl hat unrecht, wenn er mir vorwirft, ich hätte seinen Kommentar gelöscht. Ich habe ihn bloss, wie das beim ersten Mal nötig ist, nicht freigeschaltet und damit zum ersten Mal die Zensur walten lassen. Ich nehme mir nämlich tatsächlich die Freiheit heraus, zu entscheiden, was auf meinem Blog zu lesen ist. Schlüpfrige Bemerkungen, selbst wenn sie es womöglich nur in meinen Augen sind, gehören nicht dazu.
Mag sein, ich tue dem Herrn Stangl unrecht. Vielleicht ist er ein ganz netter Mensch. Womöglich ist er sogar ein wichtiger Literaturagent und ich habe mir die Aussicht auf einen Buchvertrag vergeben. Dennoch hat der Mann fortan bei mir schlechte Karten und ich werde seine Kommentare wohl aus Prinzip nicht freischalten. Das kommt davon, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt…
Im Allgemeinen freue ich mich übrigens sehr über die Kommentare in meinem Blog, seien sie von Freunden oder von neu dazugekommenen Lesern, die es im Laufe der Zeit vielleicht werden. Es ist mir auch recht, geduzt zu werden (mit Förmlichkeiten hab‘ ich es auch nicht so). Bloss bei Leuten, die mich blöd anmachen, da stört es mich irgendwie.

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9 Antworten zu Ein Wort zu den Kommentaren

  1. heinrich schreibt:

    Könnten Sie mir eventuell das Gedicht dieses Herrn Stangl per PM schicken? Ich interessiere mich nämlich seh für solche despektierlichen Aspekte des Web, da ich mich beruflich mit ihnen auseinandersetze.
    Mit freundlichen Grüßen
    H. Altbauer

  2. runningtom schreibt:

    Das Bild scheint mir jetzt sehr passend zum Text 🙂

  3. heinrich schreibt:

    Vielen Dank für den Text. Steht IMHO ganz in der Tradition der Wiener Textschmiede um Ernst Jandl, sollte noch ein wenig ausgefeilt werden, macht aber nur als Komplement zu Ihrem Text Sinn! Allerdings finde ich darin nichts wirklich Schlüpfriges.
    H. Altbauer

  4. heinrich schreibt:

    Ja natürlich kenne ich ihn. Ich habe vor vielen Jahren bei ihm in Linz studiert.
    Nein, für seine Webseiten bin ich aber nicht zuständig, das hätte er übrigens sicher nicht notwendig, denn er ist ein Urgestein des Internet und hatte eine der ersten wissenschaftlichen Webseiten eines Uni-Institutes Mitte der 90er Jahre. Und wenn man im Bereich Psychologie oder Pädagogik im Netz unterwegs ist, kommt man ohnehin nicht an ihm vorbei. Er hat übrigens auch eine gute Zusammenstellung zum Thema Gewalt und Amok online, da ich das grad in Ihrem letzten Posting gelesen habe … Googeln Sie einfach nach „gewalt stangl“ …

  5. Renate schreibt:

    Alles klar – und Danke für den Tipp.

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