(W)Art Night

Wieder zu Hause. Wieder mehr oder weniger gesund. Und vor allem: schon wieder mitten im Wahnsinn des Alltags.

Da war die Art Night, zu der mich der Twenager gestern eingeladen hatte, eine willkommene Pause. Nachdem wir uns im Lokal nebenan gestärkt hatten, zogen wir erwartungsvoll zur vereinbarten Location, wo wir im Kreis Gleichgesinnter ein Bild zu malen gedachten. Dies unter fachkundiger Anleitung, aber dennoch in informellem Rahmen (sprich: mit einem Drink daneben malt es sich leichter). Da ich nach bald zehn Jahren immer noch recht einfach eingerichtet bin und es nie dazu gebracht habe, mir ein «richtiges» Bild an die Wand zu hängen, liebäugelte ich mit einem selbstgemachten. Kunstwerk.

Der Twenager, der schon mal einer solchen Art Night beigewohnt hatte und ziemlich begeistert war, freute sich sehr. Ich freute mich auch, denn meine künstlerischen Tätigkeiten finden sonst vornehmlich im Klassenzimmer statt, während der letzten beiden Stunden am Freitag, wenn die Kinderchen schon im roten Bereich drehen, und da gibt es keinen Drink, obwohl ich fast jedes Mal dringend einen nötig hätte.

Als wir zum Food Lab des «Bridge» kamen, standen wir vor verschlossener Türe. Komisch. An der benachbarten Theke wusste niemand etwas von der Art Night. Normalerweise würde die immer Mitte oder Ende Woche stattfinden. Ein Blick ins Handy bewies aber: Wir waren richtig. Ort, Datum und Zeit stimmten. Und bezahlt hatte der Twenager auch schon.
Mittlerweile hatten wir Gesellschaft von zwei weiteren Malwilligen bekommen. Auch sie guckten ratlos in ihr Handy.

An dieser Stelle mache ich ein bisschen Werbung für das «Bridge», das ich sowieso mag und wo ich in einem Jahr meinen künftigen Bestseller zu schreiben gedenke: Die Belegschaft, obwohl ja bloss Vermieter für den Event und nicht Veranstalter, warf sich richtig ins Zeug, überhäufte uns mit Mitgefühl, brachte Taschentücher und gefüllte Wassergläser und vor allem: telefonierte in der Gegend rum, während wir versuchten, die Veranstalter online zu tracken.

Am Ende die Erkenntnis: Das Startup muss just während der letzten paar Tage Konkurs gegangen sein, hat aber, was jetzt nicht die feine Art ist, die Kundschaft im Ungewissen gelassen und noch eingenommen, was einzunehmen war. Im Falle des Twenager  (er hatte einen 1 für 2 Gutschein eingelöst) nicht so viel wie bei einer anderen potenziellen Mitkünstlerin, die noch über fünf Gutscheine verfügt. Tja.
Weg ist weg – was will man machen.

Der Twenager und ich machten dann das Beste aus der Situation und dem schönen Sommerabend und liessen ihn in der Rimini Bar ausklingen.
Und das Bild, das haben wir uns versprochen, das malen wir ein andermal.
Ohne Anleitung.
Aber mit Drink.

Werbung
Dieser Beitrag wurde unter ab abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s