Spannende Zeiten

Weil ich in den nächsten Monaten wenig bis gar nicht arbeite und mir vor Beginn des neuen Schuljahres noch einen unbeschwerten Sommer gönne, habe ich Zeit, mich schon auf meine zukünftige Aufgabe vorzubereiten.

Nun ja – eigentlich ist das ja auch Arbeit. Es gilt, sich mit dem dem neuen Lehrplan auseinanderzusetzen und die mehrstündigen online Module durchzuarbeiten, mich in neue Lehrmittel einzulesen und nicht zuletzt, mich in Turbogeschwindigkeit zur Computerspezialistin auszubilden.

Ab kommendem Schuljahr werde ich nämlich das neue Fach Medien und Informatik (MI) unterrichten (jawoll Herr M., ICH!!!, es ist unfassbar) und weil die Weiterbildung dazu für mich zeitgleich mit dem Schuljahr beginnt, bzw. sogar ein bisschen später, hab ich da noch ein grosses Fragezeichen auf der Stirn und frage mich bang, wie ich das den Eltern am Elternabend verklickern soll. Dass ich eigentlich noch keine Ahnung habe. Dass einige ihrer Kinder, aufgrund ihres Geburtsdatums sogenannte Digital Natives, mir als Silver Surfer, was Anwenderkompetenz betrifft, vermutlich etwas vormachen werden.

Nun wissen wir aber ja, dass Schule sich laufend verändert (weil: die Gesellschaft tut es auch) und weil das Schulsystem an sich überhaupt eine ewige Baustelle ist, geht es im Schulzimmer zu und her wie auf allen Baustellen: Es wird gebaut. Und das wirkt dann ab und zu ein bisschen unübersichtlich. Trotzdem ergibt sich letzten Endes ein Produkt und obwohl der alte Grundsatz „Der Weg ist das Ziel“ mittlerweile etwas überholt ist und nicht so stehen gelassen werden kann (das Produkt ist nämlich schon auch wichtig) lernt man beim Bauen ja auch sehr viel.

Kommt dazu, dass sich die Rolle der Lehrperson stark verändert hat. Trotz meines Teilpensums werde ich acht verschiedene Fächer zu unterrichten haben und es ist nun mal so, dass ich in keinem von ihnen einen Studienabschluss habe. Meine Aufgabe wird es vielmehr sein, uns alle auf möglichst günstigem Kurs durch alles hindurch zu manövrieren und die Schüler und Schülerinnen nach Kräften in ihrem Lernen zu unterstützen. (Noch gibt es keine Roboter dafür.)
Und ganz nebenbei werde ich selber wohl am meisten lernen.

Im Moment lese ich mich durch Informationen zum neuen Fach und komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das ist wie gesagt eigentlich auch Arbeit, aber weil ich das nicht am Abend nach einem langen Tag machen muss, macht es irgendwie auch Spass. Denn zwischen all den vielen Seiten Informationen zur Organisation und zu den Grundlagen und zu möglichen Lehrmitteln (von denen erst die wenigsten fertiggestellt sind) und zu bereits verfügbarem Unterrichtsmaterial, das man sich im Netz zusammensuchen kann, und zwischen vielen Begriffen von denen ich noch nicht so genau weiss, was sie heissen, wartet auch immer mal wieder ein kleines Highlight. Und das gönn ich mir dann und freu mich darüber, dass ich in so einer spannenden Zeit lebe.

Folgendes Video dient als Diskussionsgrundlage zum Vergleich Mensch – Roboter und obwohl mir seine Aufmache nicht sehr objektiv erscheint, habe ich mich sehr amüsiert.

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2 Antworten zu Spannende Zeiten

  1. anneinsideoffice schreibt:

    Dein Hirn lernt sicher gerne neues, wie meines!

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