Den ganzen Morgen überlegte ich, was ich bei der betreffenden Firma bestellen könnte und endlich kam mir die die zündende Idee, nämlich solcherart meinen Vorrat an Kaffee aufzustocken, der aus aktuellem Anlass drastisch schwindet.
„Deals: Drohnenlieferung testen und 20% sparen“ heisst es im Betreff des verlockenden Mails und ich muss sagen, es juckte mich in den Fingern.
Drohnen sind eine tolle Sache. Selbst wenn im letzten Mai fast ein Passagierflugzeug von einer abgeschossen wurde.
Der Handyman, ehemaliger und (dafür leg ich die Hand ins Feuer) erstklassiger Berufspilot hat mir schon früh eingeimpft: Maschinen sind generell verlässlicher als Menschen. Also her mit den maschinell gesteuerten Gefährten, Flugzeugen und Schiffen. Ein paar ungünstig im Weg stehende Individuen könnten zwar dran glauben müssen, aber unter dem Strich werden’s wohl weniger sein. Auch befinden wir uns ja noch in der Versuchsphase und um Grosses zu schaffen, müssen immer ein paar Opfer gebracht werden. Sowieso bin ich der Meinung, mit der Zeit zu gehen sei die beste und einzig vernünftige Strategie angesichts der Tatsache, dass sie auch ohne mich geht.
Ganz abgesehen von solchen Überlegungen war ich kürzlich in der Stadt einer Versuchsdrohne auf den künstlichen Fersen, die sich zaghaft durchs Menschengewimmel tastete. Faszinierend. Ich war hin und weg, so putzig war sie anzusehen. Die Aussicht darauf, mein Küchenfenster zu öffnen, worauf eine schneeweisse Drohne herein schwirren würde, um mir meinen Kaffee zu reichen, liess mein Herz höher schlagen und hob meine Stimmung schlagartig.
Um mich auf das ergreifende erste Mal vorzubereiten, schaute ich mir erst noch den Werbefilm an und da, leider, offenbart sich nun der Haken. Nichts mit Fenster öffnen und Kaffeetasse hinhalten!
Die Drohne landet auf dem Dach eines Lieferwagens und die letzten Kilometer werden von selbigem zurückgelegt, der auf herkömmliche Art von einer menschlichen Person gesteuert wird. Diese letzten Kilometer denn stellen auch das grösste logistische Problem des Projekts dar, weil die Lieferzeit dann von der Verkehrslage abhängt. Und der Verkehr, der wird vorläufig noch von sehr unberechenbaren Wesen bestritten.
Ich verschiebe meine erste Drohnenbestellung deshalb noch für eine Weile, bis sich die Verkehrslage gebessert hat.
Mein Mann hat eine Drohne, um Dächer mit einer Kamera zu filmen, weil er so Dächer besser ausmessen kann. Denn er führt eine Solargenossenschaft und baut seit diesem Jahr am Freitag und Samstag Solaranlagen.
Heute Abend war es aber etwas komisch. Wir kamem mit dem Auto vom einem kurzen Einkauf zurück und auf dem Trottoir stand eine einsame kleine Drohne und blinkte vor sich hin…spukig, so im Dunkeln, wie bei einer Invasion von anderen Wesen 😉
In zwanzig Jahren wird das womöglich normal sein…beziehungsweise die Drohne nicht mehr einsam.
Ich habe mir einen kleinen Babyhawk gekauft und fliege damit durch unser Haus:
https://www.premium-modellbau.de/emax-babyhawk-85mm-arf-fpv-2s-race-quad-rs1104-6a-bullet-in-schwarz
Die Möglichkeit alles aus einer anderen Perspektive zu sehen gibt auch den alltäglichsten Gegenständen eine neue Bedeutung, aber unsere Katze hasst das Ding 😀
Kluge Katze! 😉