Navigationshilfen

Normalerweise schätze ich mein Navi, weil ich mich puncto Karten lesen noch nie sehr geschickt angestellt habe. Ich bin ja schon froh, wenn ich am Morgen meine Autoschlüssel finde. Alles andere überlasse ich dann dem Navi.
Ob es nun daran liegt, dass die Navidame, nennen wir sie Trulla, sich in Frankreich nicht so gut auskennt wie zu Hause oder daran, dass sie aufgrund der vielen neuen Eindrücke zu zerstreut ist, jedenfalls hat sie schon ein paarmal erbärmlich gestümpert. Ihr haben wir eine so ungeplante wie ausgedehnte Stadtrundfahrt in Marseille genauso zu verdanken wie die unschöne Erfahrung, am Ende einer eigentlichen Sackgasse zu stranden, aus der wir nur mit eingeklappten Spiegeln via eine verbotene Einbahnstrasse wieder herauskamen. Gut, letzteres war nicht nur Trullas Fehler, die Franzosen hatten da auch gestümpert, denn am Anfang der Strasse hatte nichts darauf hingewiesen, dass sie am Ende wegen Bauarbeiten gesperrt war.
Trotzdem.
Von der Trulla hatten wir eine gewisse Flexibilitat erwartet.

Wir waren deshalb nur leicht irritiert, als wir uns heute unvermittelt beim Drop off eines Flugplatzes wieder fanden, während uns Trulla freundlich und ohne den geringsten Zweifel in der Stimme versicherte: „Sie haben ihr Ziel erreicht.“.
Nein.
Hatten wir nicht.
Wir wollten niemanden abholen, sondern in unser nächstes Hotel.
Vage streifte mich eine Erinnerung an ein ähnliches Erlebnis in Nizza vor zwei Jahren, wo ich sage und schreibe dreimal beim Drop off vorbeigekommen war, weshalb ich Trulla im Verdacht habe, unter Fernweh zu leiden. Offenbar genügt es ihr nicht, ein bisschen im Süden herumzugondeln. Sie möchte weiter weg.

Man kann es ihr nicht verdenken, denn obwohl die Sonne scheint, ist es auch hier im Süden recht frisch, um nicht zu sagen empfindlich kühl für die Jahreszeit. Trulla hatte sich wohl auf Hochsommer eingestellt.

Zum Glück bin ich nicht allein unterwegs und meine Beifahrerin ist alles andere als eine Trulla. Vor allem hat sie Erfahrung im Karten lesen. Aus diesem Grund nun haben wir Trulla in ein Flugzeug gesetzt – wo wir schon mal am Flughafen sind – und jetzt nehmen wir die Sache selber in die Hand.
Also meine patente Beifahrerin.
Ich halte mich bloss am Steuer fest.

 

Zweimal unser Gefährt.
Einmal in der Stadt (ein bisschen rechts von der Mitte, hinter dem grossen Gebäude…) und

einmal, sehr glücklich, als es wieder draussen ist.

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7 Antworten zu Navigationshilfen

  1. Flohnmobil schreibt:

    Solche Trullas haben ein gutes Händchen dabei, einen treffsicher in die Wüste zu schicken. Wie gut, dass sie nun selber dorthin unterwegs ist.

  2. anneinsideoffice schreibt:

    Hm, so Trullas brauchen auch regelmässig Updates, Strassen und Städte verändern sich 😉

  3. Yael Levy schreibt:

    Ich hätte nichts gegen eine Stadtrundfahrt in Marseille, mit oder ohne Trulla…

  4. Flohnmobil schreibt:

    Hat dies auf Flohnmobil – im Alltag unterwegs rebloggt und kommentierte:
    Den hole ich mir an Bord des Flohnmobils. Schliesslich bin ich im Moment auch so eine Art Trulla.

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